Nizaqete Bislimi-Hošo, Fachanwältin für Migrationsrecht, Rechtsanwältin, Buchautorin und Vorsitzende des Bundes Roma Verbandes
Ist mit 14 Jahren 1993 aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen. Von der mütterlichen Seite ist sie Roma und von der väterlichen Seite Ashkali. 1998 machte sie ihr Abitur und wollte studieren, hatte aber nur eine Duldung.
„Kurz vor dem Schulabschluss hatte ich einen Termin beim Berufsberater. Er hat sich mein gutes Zeugnis angesehen, und dann hat er sich meine Duldung angeschaut. Und er meinte: Du hast keine Chance, heirate doch. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Da war ich noch nicht 18 Jahre alt. Meine Antwort war: Ich entscheide selbst, wann ich heirate. Ich will es nicht auf diesem Weg schaffen, ich will eine ernsthafte Möglichkeit haben, mich selbst zu entfalten.“
Sie hat allen Schwierigkeiten zum Trotz studiert und sitzt heute in der Kanzlei, die Ihre Familie während des Asylverfahrens vertreten hat.
Geboren 1978 in Berlin als staatenloses Kind palästinensischer Flüchtlinge und aufgewachsen mit zwölf Geschwistern in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, spielt Politik schon früh eine Rolle ihrem Leben. Frühmorgens begleitet sie ihren Vater zur Ausländerbehörde, um den Duldungsstatus zu verlängern, oder besucht ihren Vater in Abschiebehaft, da er Deutschland mehrfach verlassen muss und wieder zurückkehrt.
„Ich habe mir immer gesagt, ich möchte nicht, dass andere über mein Leben entscheiden, wie sie über das Leben meiner Eltern entschieden haben. Ich möchte auch nicht so arm sein wie meine Eltern. Ich möchte nicht so mittellos sein.“
Jetzt hat sie ein Buch über Ihre Erfahrungen geschrieben.
In LAUT erzählt Sawsan Chebli nicht nur von den sexistischen, rassistischen und islamfeindlichen Abgründen unserer Gesellschaft, in die sie während etlicher Shitstorms blicken musste, sondern auch von positiver Energie, Empathie und echter Unterstützung im digitalen Ungewitter.
Karima Benbrahim ist Diplompädagogin und Konflikt Mediatorin. Sie leitet das „Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen“ (IDA-NRW) mit Sitz in Düsseldorf, die landesweite Fachstelle zu Rassismus Kritik und Rechtsextremismus Prävention.
Neben den Schwerpunktthemen Rassismus(kritik) und Rechtsextremismus, Critical Diversity und Empowerment in der politischen Bildungsarbeit legt sie einen Fokus auf rassismuskritische und diversitätsbewusste Öffnungsprozesse in Institutionen.
16 Uhr SWANE– Café Luisenstraße 102 A, 42103 Wuppertal
Mehr als eine Million afrikanische Soldaten mussten im Zweiten Weltkrieg kämpfen - und wurden kaum dafür entschädigt. In Europa, Asien und auf den Pazifischen Inseln ließen sie ihr Leben für die Kolonialherren. Stellvertretend wollen wir uns bei den senegalesischen Soldaten, die im 2. Weltkrieg für Frankreich kämpften bedanken.
Wir starten mit dem Film „08.Mai 1945 – unsere Geschichte
zählt“. In der
multimedialen Filmcollage von Marie Köhler und Poutiaire Lionel Somé sind wir aufgefordert, über das Gedenken der Opfer in Europa hinaus auch die Opfer anderer Kontinente aus ganz
unterschiedlichen Perspektiven mit in den Blick zu nehmen.
Anschließend wird der Historiker Cheikh Djibril Kane
u.a. über das Massaker von Thiaroye berichten. 1944 erschossen französische Soldaten Dutzende
von Senegalesen, die im Weltkrieg für Frankreich gekämpft hatten. Sie hatten sich dagegen gewehrt, um ihren Sold betrogen zu werden. Das Massaker hat sich in die kollektive Psyche der Senegalesen
eingebrannt.
Da am 08. Mai der Faschismus zumindest militärisch besiegt wurde, gibt es auch einen Grund zu feiern, dazu kommt Etienne Eben mit seiner Band a.